Biographie

1920
Gerhard Moll wird am 19. Januar 1920 in Berlin, Prenzlauer Berg, geboren.

1936-1938
Abschluss der Oberrealschule. Beginnt eine Lehre als Autoschlosser, wechselt aber bald zur Textil- und Modeschule, Warschauer Brücke. Interessiert sich schon früh für Kunst, Literatur und Sport.

1939-1945
Hochschule für Bildende Künste, Berlin-Charlottenburg. Studiert zunächst Gebrauchsgraphik bei Prof. Ernst Böhm, besucht zusätzlich Kurse für Anatomie bei Prof. Tank und für Maltechnik bei Prof. Wehlte.

Mit ihm studieren die Maler Wolfgang Franken­stein, Kurt Henschel, Werner Heldt, Werner Gilles, der Bildhauer Waldemar Grzimek sowie die Schwestern Ruth von Carnap, Graphikerin und Kalligraphin, und Christa, Bildhauerin.

1942
Im Januar Einberufung zur Marine. Im Mai wird er wegen Befehlsverweigerung in die Marine Heilanstalt Stralsund eingewiesen. Nervenzusammenbruch. Im Oktober wird er als wehruntauglich entlassen. Kehrt an die Hochschule für Bildende Künste zurück. Aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus tätig. Gehört zum Kreis um Eugen Neutert, der im Herbst 1943 hingerichtet wird.

1945
Heiratet Ruth von Carnap und gehört zum Künstlerkreis der Galerie Gerd Rosen und zum Künstlerkabarett »Die Badewanne«. Begegnung und Freundschaft mit den Malern Wolfgang Frankenstein, Heinz Trökes, Mac Zimmermann, Hans Laabs, Katja Mei­rowsky, Alexander Camaro, Werner Heldt, Wolfgang Felber, den Bildhauern Waldemar Grzimek, Hans Uhlmann, Karl Hartung sowie den Lyrikern Lothar Klünner und Johannes Hübner und Moll bezieht sein Atelier.

1948
Ausstellung in der Galerie Gerd Rosen. Erste Erfolge seiner künstlerischen Arbeit. Bezieht sein Atelier in Berlin-Friedenau. Geburt des Sohnes Sebastian.

1950
Erhält im Rahmen des Deutschen Kunstpreis­ausschreibens 1949, München, den Belvin Davis- Preis. Seine Arbeiten gehören zu den zehn besten.

1951
Mitglied der Ausstellungsgemeinschaft »Der Ring bildender Künstler« in Berlin (West). Auf­grund seiner Beteiligung an der Ausstellung »Künstler schaffen für den Frieden« in Berlin (Ost) zusammen mit Wolfgang Frankenstein von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Dadurch wird ihm jede Ausstellungsmöglichkeit in Berlin (West) genommen.

1951-1953
Komplexe künstlerische Ausgestaltung des Kulturhauses in Hessenwinkel, Berlin (Ost), zusam­men mit Wolfgang Frankenstein und Waldemar Grzimek, dem Architekten Erich Reusch und der Weberin lrmgard Glauche.

1952
Ehescheidung.

1952-1955
Meisterschüler für Malerei an der Akademie der Künste zu Berlin bei Prof. Heinrich Ehmsen. Für diese Zeit ist sein bescheidener Lebensunter­halt gesichert.

1954-1961
Wandbilder in Berlin (Ost) gemeinsam mit der Malerin Vera Singer. Ab 1955 Tätigkeit als künstlerischer Assistent an der Akademie der Künste zu Berlin, die mit dem Mauerbau endet.

1961
Lebt und arbeitet zurückgezogen als freischaffender Künstler in Berlin-Friedenau und ist auf die Künstlerförderung des Landes Berlin (West) angewiesen.

1965
Durch Waldemar Grzimek lernt er seine Lebensgefährtin Jutta Zimmer kennen, die sein Werk mit betreut.

1968
Leidet unter seiner zurückgezogenen Lebens- und Arbeitsweise und wird krank. Von einer Operation erholt er sich nur langsam. Verdient seinen Lebensunterhalt durch das Kolorieren von alten Stichen.

1972
Ermutigt und unterstützt von Waldemar Grzimek beginnt er wieder, seine Arbeiten in der Öffentlichkeit zu zeigen.

1984
Unerwarteter Tod seines Freundes Waldemar Grzimek.

1986
Gerhard Moll stirbt am 19.12.1986 in seinem Atelier.

Auswahl Sammlungen

Gerhard Moll ist mit seinen Arbeiten in folgenden öffentlichen Sammlungen vertreten:

Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur, Stadtmuseum Berlin, Kunstsammlungen zu Weimar, Neuer Berliner Kunstverein u.a.